INGEDE News

März 2019

INGEDE-Symposium am 13. Februar 2019​:

UPM Raflatac stellt rezyklierbaren Klebstoff für Aufkleber vor

Jetzt kommen wieder die Osterhasen: Nicht nur als mit Alufolie umhüllte Schokoladenfiguren, sondern auch als Aufkleber ­– Frauenzeitschriften oder Freizeitmagazine garnieren ihre Umschläge mit seitenweise selbstklebenden Ostereiern und Hasen. Doch bisher haben die Hasen eine klebrige Schattenseite: Sie bereiten erhebliche Probleme beim Recycling. Das soll jetzt anders werden – mit einem neuen Klebstoff, den Weronika Kot and Marta Zając von UPM Raflatac im Februar auf dem INGEDE-Symposium vorstellten.

“Die klebrigen Rückstände aus Aufklebern, die von Etiketten mit Hadftklebern stammen, führen zu Löchern im Recyclingpapier bis hin zu Abrissen der Papierbahn, also dem Papier in der Papiermaschine“, sagt Johann Oberndorfer, R&D Area Manager für Zentraleuropa (CERC) bei UPM in Augsburg. „Für UPM bedeutet dies, genauso wie für alle anderen Papierhersteller, die Altpapier recyclen und deinken, erhebliche Verluste in der Produktion und natürlich damit auch eine Verschwendung wertvoller, nachhaltiger, rezyklierter Fasern.“

Wie wird ein Klebstoff besser rezyklierbar? Es kommt auf die richtige Größenverteilung der klebrigen Partikel nach dem Auflösen des mit Klebstoff „verunreinigten“ Altpapiers an. Dies geschieht mit viel Wasser in einer Trommel oder in einem großen Bottich – der erste Schritt beim Papierrecycling. Wenn die Klebstoffpartikel groß genug sind, können sie anschließend abgesiebt werden. Kleine Teilchen, wie sie aus den bisherigen Aufklebern mit Osterhasen, Weihnachtsbäumen, aber auch Adressetiketten oder Rabattaktionen großer Discounter stammen, rutschen durch die Siebe und gelangen mit der Fasersuppe bis zur Papiermaschine, wo sie dann zu Ablagerungen und den eingangs beschriebenen Verlusten führen.

Die neue recyclebare Lösung von UPM Raflatac, Raflacoat Plus-FSC mit dem neuen absiebbaren Klebstoff SPSC wurde mit dem Ziel entwickelt, im Recycling­prozess besser abtrennbar zu sein, erläuterte Marta Zając beim INGEDE-Symposium. Sie ist Sheets Marketing Manager & Leiter des Kundenbetreuungsteams bei UPM Raflatac in Wroclaw, Polen. „Dieses Produkt wurde in intensiver Zusammenarbeit mit einem Kunden getestet. Es funktioniert zuverlässig an jeder Stelle des Prozesses – beim Drucken, bei der Weiterverarbeitung und schließlich in der Anwendung, und natürlich mit hervorragenden Klebeeigenschaften.“

„Ein abtrennbarer Klebstoff zeichnet sich durch eine höhere innere Festigkeit aus, welche die Klebstoffschicht bei der Rückgewinnung der Fasern widerstandsfähiger macht“, beschrieb Weronika Kot, Chemikerin in der Entwicklung von Papierlaminaten bei UPM Raflatac in Polen. Die Klebstoffschicht lässt sich nicht mehr in kleine Partikel zerteilen – deshalb sind die nach dem Auflösen des Papiers verbleibenden Klebstoffteilchen groß genug, um in den Sieben hängen zu bleiben.

Eine höhere innere Festigkeit bedeutet eine höhere Koäsion des Klebstoffs, und Klebstoffe mit hoher Kohäsion zeigten sich schon als besser entfernbar etwa bei Rückenleimen für Zeitschriften oder Bücher. Sie sind deshalb inzwischen innerhalb bestimmter Grenzen in einem Anhang der vom Europäischen Altpapierrat (EPRC) verabschiedeten „Removability Scorecard“ von der Verpflichtung zum Test ausgenommen, wenn es etwa um ein Umweltzeichen für ein Druckprodukt geht.

Axel Fischer

Hunkeler-Innovationstage in Luzern

Neue Digitaldruckmaschinen: Inkjet wird besser deinkbar​

The Hunkeler Innovation Days are special: There is hardly any private company that sets up such a trade fair just with their own resources. There is no professional organisation involved, other than the professionals from Hunkeler. Sure, this is a platform to present Hunkeler’s own finishing equipment. But it also has become a must for everyone interested in the latest development in digital printing: Many printer manufacturers have used Lucerne to launch new products. The same procedure this year, although one might argue that there aren’t that many because of drupa 2020 coming up.

So, what’s new? Although announced earlier, Ricoh has officially launched the VC70000 production inkjet printer. The „new extended gamut inks which require no precoating and our new advanced drying system the RICOH Pro VC70000 maximizes production capacity giving users the ability to print faster on a wider variety of media, including both offset coated and uncoated papers„, says Ricoh. The prints are said to be good deinkable, an official confirmation by INGEDE is still outstanding. But the VC60000 samples from the 2017 Hunkeler Days were already good deinkable, and Ricoh’s representatives are confident, that so are the samples taken home this year.

Similar has to be said about Canon’s updated ProStream 1000, which can now support media up to 300 gsm along with some enhanced print quality improvements. At the INGEDE Symposium 2018 already, David Croll of Canon Océ had talked about the good deinkability of the new inks used together with a „color grip“ system at the new inkjet printer. Also the recently introduced Chromera inks for the ColorStream have some ways of chemical and physical immobilisation of the pigments in order to improve the deinkability.

So this is the high end of inkjet printing, but still e. g. HP depends on their thermal printheads that do not allow to jet temperature-sensitive ink components such as polymers. This gives the inkjet printers from Ricoh and Canon Océ a clear sustainable advantage over systems like the poorly deinkable T300s and T400s as well as the Versamarks that are still around printing newspapers with dye-based inks.

Axel Fischer

TAGA: Eine der führenden Konferenzen zum Thema Druck mit lebhaften Diskussionen zum Thema Recycling

TAGA, die Technical Association of the Graphic Arts, ist eine Vereinigung von Fachleuten aus Industrie und Wissenschaft, die in Forschung und technischer Entwicklung auf dem Gebiet der grafischen Kommunikation tätig sind. TAGA ist seit 2013 Teil von Printing Industries of America (PIA), der größten Vereinigung auf dem Gebiet der “Graphic Arts”. Auf der diesjährigen TAGA Conference in Minneapolis erklärte Axel Fischer für die INGEDE den Prozess des Papierrecyclings in Europa und die daraus resultierenden Herausforderungen durch verschiedene Digitaldruckverfahren und den UV-Offsetdruck.

Mehr zum Vortrag auf der Seite von taga.org

Daniel Dejan (SAPPI) beleuchtete in seinem Vortrag die Vorzüge von Farbe auf Papier im Vergleich zu digitaler Kommunikation. Er zeigte auch, wie der Tastsinn die Aufnahmefähigkeit eines Lesers beeinflusst und das Erinnern an Medien, insbesondere an Marken- und Marketingkommunikation.

Österreich: "UV-Farben noch lange nicht umweltfreundlich"

Auch wenn die auf dem vergangenen INGEDE-Symposium vorgestellte deinkbare LED-UV-Farbe ein Fortschritt ist: Nach Ansicht des Österreichischen Verbandes Druck & Medien­technik sind UV-Farben noch lange nicht umweltfreundlich. Die Gefahr von Haut­reizungen erfordere “erhöhte Anforderungen an die Sauberkeit und Hygiene im Betrieb”. Außerdem sei das Thema Wassergefährdung “noch nicht umfassend gelöst”.

Ganze Meldung unter druckmedien.at

Öko-Magazin (Kundenzeitschrift), gedruckt mit nicht deinkbarer, hautreizender und wassergefährdender LE-UV-Farbe

Generalversammlung des Europäischen Recycling-Dachverbandes EuRIC wählt Thomas Braun zum Vizepräsidenten

Thomas Braun (57), Geschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. in Bonn und häufiger Gast beim INGEDE-Symposium, wurde von nationalen Recyclingverbänden zum Vizepräsidenten der europäischen Interessenvertretung EuRIC gewählt.

Quelle und Bild: bvse