Die recycelnde Papierindustrie braucht dringend Rohmaterial – weniger Zeitungen, weniger Werbung aufgrund der Corona-Pandemie und aufgrund der zunehmenden elektronischen Kommunikation führen zu sinkenden Mengen an grafischem Altpapier.
Außerdem geht ein zu großer Teil des gesammelten Altpapiers an den Sortieranlagen und damit an den Deinkinganlagen der Papierfabriken vorbei direkt in die Verpackung – hier steigt die Nachfrage aufgrund der „Amazonitis“ immer weiter an.
Aufwändige Verbundverpackungen sind im Gegensatz zu klassischen Faltschachteln oft nicht rezyklierbar und deshalb nicht nachhaltig, auch wenn sie auf Fasern basieren. Und gerade weiße Fasern sollten dort erhalten bleiben, wo sie die höchste Wertschöpfung erzielen. Auch wenn Sortieren Aufwand bedeutet, ist Sortieren doch notwendig, um weiße Fasern für neue weiße, grafische Papiere, für Hygienepapiere und weiße Topliner verfügbar zu halten – und um ein Downcycling zu verhindern oder zumindest so lange wie möglich hinauszuzögern.
Verfügbarkeit, Qualität und alternative Faserstoffe sind die Schlüsselthemen beim INGEDE-Symposium 2023. Experten zeigen hier Möglichkeiten für ein zukünftiges nachhaltiges Recycling von Rohstoffen auf: Durch die Zertifizierung von Sortieranlagen, um kostspielige Ablehnungen und Verhandlungen zu vermeiden; durch die Zertifizierung von Papier und Druckerzeugnissen für eine optimale Rezyklierbarkeit, und durch die Entwicklung neuer Sortiertechniken, um mehr weiße Fasern für den weißen Kreislauf zu retten.
Das INGEDE-Symposium findet als Hybrid-Veranstaltung statt, in München vor Ort und zugleich zweisprachig online übertragen.
Veranstaltungsort ist das Haus der Bayerischen Wirtschaft, Max-Joseph-Straße 5, 80333 München
Der Kostenbeitrag (online oder vor Ort) beträgt 460 Euro.
Wir freuen uns, Sie endlich wieder zu regem persönlichem Austausch begrüßen zu können!
Zum Vorabendprogramm am Dienstag, 7. März, treffen wir uns mit den angemeldeten Teilnehmern ab 18 Uhr beim Augustiner Klosterwirt, Augustinerstraße 1, gegenüber der Frauenkirche (Achtung! Nicht „Augustiner am Dom“).
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Hier können Sie das Programm als pdf herunterladen
Alle Vorträge sind für die Teilnehmer des Symposiums zum Download verfügbar.
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Einführung
Thomas Krauthauf, INGEDE
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Die Neufassung der „Selbstverpflichtung in Deutschland“
Martin Drews, DIE PAPIERINDUSTRIE, Bonn
Die Fortschreibung der Selbstverpflichtungserklärung der Arbeitsgemeinschaft Graphischer Papiere (AGRAPA) soll im Frühjahr an Bundesumweltministerin Steffi Lemke übersendet werden. Diese beinhaltet im Wesentlichen einen Ausstieg aus mineralölhaltigen Zeitungsdruckfarben (in 2 Stufen) bis 2028 und eine Verpflichtung, den Altpapieranteil in grafischen Papieren weiter zu erhöhen.
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Hauptvortrag
Was wächst? Was schrumpft? Wer braucht welche Fasern?
Arne Kant, AFRY Management Consulting, München
Schwerpunkt des Symposiums ist die Faserversorgung der Zukunft: Gibt es geeignete alternative Faserstoffe? Wie gehen wir mit neuen faserbasierenden Verpackungen um? Welche Barrieren sind recyclingfreundlich? Wie entwickelt sich der Altpapiermarkt regional und global?
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Einführung: Neue Service- und Lebensmittelverpackungen – „Barrieren“ für die Deinker?
Axel Fischer, INGEDE
Ein „Vorschlag für eine Überarbeitung der EU-Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle“ enthält auch Vorgaben zur Rezyklierbarkeit. Was bedeuten diese für die Papierindustrie? Was bedeuten neue faserbasierte Verpackungen für die Deinker?
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Wie betrifft der Kommissionsvorschlag die Recyclingindustrie, insbesondere die Deinker?
Ulrich Leberle, CEPI, Brüssel, Belgien
Die Europäische Kommission hat eine neue Verpackungsverordnung vorgeschlagen, unter anderem mit Zielen zu Verpackungsvermeidung und Wiederverwertung. Welche Auswirkungen könnte das auf Altpapiersammlung und Rezyklierbarkeit haben? Was für Industrieinitiativen gibt es dazu?
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Trends in der Produktverpackung: Welche Alternativen zu Plastik will der Markt, welche nicht?
Jürgen Schwald, BMS Papier Concept GmbH
Für eine nachhaltige Zukunft: Kein Plastik ist auch eine Lösung. Verpackung bedeutet stetige Anpassung und Veränderung – Papier hält Einzug in die Lebensmittelverpackung.
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Der Lebenszyklus von Papierverpackungen – wieviel Plastik brauchen wir noch?
Urban Buschmann, Climate3
Jedes Produkt benötigt eine möglichst gute Verpackung. Aber muss es immer das einfachste und bequemste Material sein, ohne dass die Umweltbelange beachtet werden? Die Papierverpackung als Ersatz für Kunststoff vor dem Hintergrund des gesamten Lebenskreislaufs inklusive des Recyclings.
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Proposal for a revision of EU legislation on Packaging and Packaging Waste
auf der Webseite der Europäischen Kommisssion
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Einführung
Anne-Katrin Klar, Essity
Wie ändern sich die Altpapierströme, regional, weltweit; was für Alternativen zum Altpapier heutiger Zusammensetzung gibt es?
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Die vorläufige CEPI-Statistik 2022, verändern sich die langfristigen Trends?
Hans Wortman, WEPA
Als Vorsitzender des CEPI-Recyclingkomitees und Vorsitzender der Initiative 4evergreen beleuchtet Wortman die Trends in der Papierindustrie
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Herausforderung Circular Economy – aktuelle Forschungsfragen zum Stoffstrom Papier
Karoline Raulf, RWTH Aachen
Was kann die Forschung entlang der Wertschöpfungskette des Papierkreislaufs leisten? Aktuelle Forschungsprojekte analysieren das Potential bislang ungenutzter Rohstoffquellen oder beschreiben die Veränderung des Stoffstroms Altpapier und deren Auswirkung auf die Prozesskette. Welche Möglichkeiten bieten hier digitale Vernetzung und KI-Tools?
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Ablagerungen auf der Papiermaschine – Klebstoffe lassen grüßen
Axel Fischer, INGEDE
Neben schlecht deinkbaren Farben sind schwer zu entfernende Klebstoffe das größte Problem beim Papierrecycling. Nur ein Teil lässt sich etwa durch Siebe entfernen, andere sind so klein, dass sie mit den Fasern mitschwimmen und erst in der Trockenpartie wieder auftauchen. Die Schäden sind erheblich.
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Faser in Aktion:
Wie ‚Paper for Recycling‘ zu ‚Paper with Purpose‘ wird
Sarah Lesting und Dr. Matthias Elsweier, Leipa
Altpapier ist eine wertvolle Ressource, aber dies geht oft im Alltag unter. Wie können die Recycler die Kommunikation für unsere Branche und Verbraucher und damit den Recyclingkreislauf verbessern? Das Projekt Regio Loop mit Pinguin Druck aus Berlin zeigt: Basierend auf unserer Lösung fiberloop wird Kreislaufwirtschaft auf regionaler Ebene möglich.
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Mehr Erlös und weniger Retouren: Zertifizierung von Sortieranlagen (INGEDE-Projekt 169 21)
Arne Krolle, INGEDE, Bietigheim-Bissingen
Erfahrungen mit dem Prozess der Zertifizierung zeigen, dass parallel zur eigentlichen Zertifizierung der Aufbau einer neuen INGEDE-Methode zur Definition der optischen Qualitätsbestimmung durch eine Kamera in Echtzeit nötig ist.
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Braunen Karton mit der Kamera erkennen
Michael Lindner, UPM, Augsburg
Wie misst man in einem Strom von Altpapier automatisch den Gehalt an braunem Karton? Ein automatisiertes System erlaubt in einer Papiersortieranlage schnell auf Qualitätsänderungen zu reagieren sowie die Qualität des produzierten Altpapiers zu dokumentieren.
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Echte Kreislauffähigkeit von papierbasierten Materialien durch einen ganzheitlichen und innovativen Ansatz erreichen
Martine Assié & Cornel Kuiper, Bollegraaf Recycling Solutions, Niederlande
Datenerfassung ist ein Schlüsselelement für die Konzeption der Sortieranlage der Zukunft. Dies wird autonome, fundierte Entscheidungen ermöglichen, um den Durchsatz, die Qualität und die Rentabilität der Sortieranlage zu optimieren.
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Künstliche Intelligenz bei der Wareneingangskontrolle
Jake Woolfenden, TrueCircle, London, UK
TrueCircle installiert AI-Kamerasysteme für Papiersortieranlagen, die kontinuierlich und in Echtzeit die exakte Zusammensetzung des ein- und ausgehenden Bandmaterials überwachen (Kategorisierung in detaillierte Fasersorten wie Zeitungen, Zeitschriften, Karton, Graupappe, weißes Papier etc.)
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Digitalisierung der Prozesse:
Steigerung der Effektivität in der Stoffaufbereitung und effizienter produzieren dank übergeordneter Regelsysteme
John Schulz, BTG Instruments GmbH
In vielen Anlagen schlummert noch Potenzial: Mit verbesserter Regeltechnik lässt sich die Ausbeute optimieren, lassen sich Schwankungen beim Produkt reduzieren. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Digitalisierung.
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Kann die neue CEPI-Methode Bewährtes ersetzen?
Orientierung im Dschungel der Messmethoden
Andreas Faul, INGEDE, Bietigheim-Bissingen
Der Trend zu mehr faserbasierter Verpackung und die Novellierung der EU-Verpackungsverordnung haben große Aufmerksamkeit auf Prüfmethoden und Bewertungsschemata zur Rezyklierbarkeit gelenkt. Ihre Vielfalt ist allerdings selbst für Fachleute unübersichtlich. Wie spielen die Methoden der INGEDE, Cepi, der Institute, der Allianz 4evergreen und genormte Prüfverfahren zusammen, und wo bestehen noch „weiße Flecken“?
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Ausblick, nächstes INGEDE-Symposium: am 13. März 2024
Thomas Krauthauf, INGEDE
Unser Wald ist Berlin – Unser Papier heißt Regio Loop
UmDEX über eine eigene Marke und ein nachhaltiges Vertriebskonzept für Recyclingpapier
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