Alena Spies (RWTH Aachen)

Ein erster Einblick in das Projekt EnEWA: Wie Stoffstromanalysen helfen, das Wertstoffpotential zu identifizieren

Das Forschungsprojekt EnEWA (Energieeinsparung bei der Papierproduktion durch Erschließung der Wertschöpfungsketten Altpapier aus Leicht­ver­packungen, Restabfall und Gewerbeabfall) verfolgt das Ziel Papierfasern aus gemischten Abfallsammlungen im Sinne einer Circular Economy in den Papierkreislauf zurück zu führen. Dabei stehen Verbundverpackungen mit einem Anteil an papierfremden Material von über 5 % sowie Fehlwürfe der Verbraucher:innen im Vordergrund. Um ein Wertstoffpotential abschätzen zu können, muss zunächst eine Materialcharakterisierung von PPK aus Leichtverpackungen, Restabfällen und Gewerbeabfällen erfolgen. Dabei werden insbesondere vorhandene Störstoffe für die Papierproduktion identifiziert und ein Bewertungskatalog für die möglichen Wertstofffraktionen im Hinblick auf die nötige zusätzliche Sortierung und Aufbereitung erstellt. Der Fokus im Kurzvortrag wird auf dem Stoffstrom PPK aus LVP liegen. Es werden das umfangreiche Konzept zur Beprobung sowie die ersten Ergebnisse der Materialcharakterisierung präsentiert.

A first insight into the EnEWA‐Project: How material stream analyses help to
identify the potential for recyclable paper

 

The EnEWA research project (energy saving in paper production by opening up the value chains of recovered paper from lightweight packaging, residual waste and commercial waste) pursues the goal of returning paper fibres from mixed waste collections to the paper cycle in the sense of a circular economy. The focus here is on composite packaging with a non-paper material content of more than 5 % as well as consumer waste. In order to be able to estimate the potential for recyclable material, a material characterisation of PPK from lightweight packaging, residual waste and commercial waste must first be carried out. In particular, existing interfering materials for paper production are identified and an evaluation catalogue for the possible recyclable material fractions is drawn up with regard to the necessary additional sorting and processing. The focus of the short presentation will be on the material stream PPK from LVP. The comprehensive sampling concept and the first results of the material characterisation will be presented.

Alena Spies

Alena Spies, B. Sc.

ANTS – Institut für Anthropogene Stoffkreisläufe
RWTH Aachen University
Wüllnerstr. 2
52062 AachenLogo RWTH

Almost finished master’s student in environmental engineering with more than four years practical experience in the field of waste management and research around recycling and waste processing technology. Specialization in the master’s degree in chemical process engineering. Starting a doctoral researcher position in June at the Institute for Anthropogenic Material Cycles (RWTH).

 

ACADEMIC EDUCATION
11/2019 – 01/2022 Master of Environmental Engineering, RWTH Aachen University
Specialization: Environmental Process Engineering
10/2015 – 10/2019 Environmental Engineering B. Sc., RWTH Aachen University
Bachelor’s Thesis: Electrochemical Conversion from Acetoin to 2-Butanone

 

WORK & PROFESSIONAL EXPERIENCE
01/2020 – 11/2021 Research Assistant with a Bachelor’s Degree, RWTH Aachen University
Institut for Anthropogenic Material Cycles (ANTS) scince 09/2020
formerly Institute for Processing and Recycling (I.A.R.)
• Leading position in current research projects
• Contribution to publications
• Furnishing of teaching material, organisation and support of students
05/2017 – 12/2019 Student Assistant, RWTH Aachen University
Institute for Processing and Recycling (I.A.R.)

 

RESEARCH, EXPERIENCE & FOCUS
• Recycling of secondary raw material from mixed (municipal) solid waste
(plastics, packaging waste, metals, residues from waste incineration)
• Process development for the processing of waste, modelling of processes
• Development of sampling concepts
• Detailed waste stream characterization

Jürgen Belle, Verfahrenstechnik Papier und Biofasern, Hochschule München

Kein Altpapier mehr für grafische Papiere, Hygienepapier und weiße Decken! – Was tun?

Seit einigen Jahren verschieben sich die produzierten Papiermengen deutlich von den graphischen Papieren hin zu den Verpackungspapieren. Damit einher geht eine Änderung der Verfügbarkeit der besseren Altpapiersorten im Markt.

Der Vortrag diskutiert Strategien, welche alternativen Möglichkeiten der Rohstoffversorgung anstelle von besseren Altpapiersorten auf dem Markt beziehungsweise in der Entwicklung sind. Dabei werden die Aspekte Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit ebenso berücksichtigt wie die notwendige Verfahrenstechnik und die Preissituation.

No more paper for recycling for graphic paper, hygiene paper and white top liner – what can we do?

For some years now, the quantities of paper produced have been shifting significantly from graphic papers to packaging papers. This is accompanied by a change in the availability of better grades of recovered paper on the market.

The presentation will discuss strategies for alternative raw material supply instead of better grades of recovered paper that are on the market or under development. The aspects of sustainability and recyclability will be considered as well as the necessary process technology and the price situation.

Presentation (pdf)

Jürgen Belle

Prof. Dr. Jürgen Belle

Hochschule München
Lothstraße 34
80335 München


Jürgen Belle ist Professor für Verfahrenstechnik der Papier- und Karton­herstellung an der Hochschule München. Er begann seine Arbeit in der Papierindustrie mit der erfolgreichen Ausbildung zum Papiermacher bei der Nordland Papier GmbH, Dörpen. 1995 beendete er sein Ingenieur-Studium (Dipl.-Ing. FH) an der Fachhochschule München. Als Ingenieur übernahm er verschiedenen Aufgaben in Produktion, Forschung, Weiterbildung und Beratung. Seine Promotion hat die initiale Nassfestigkeit von Papier zum Thema und wurde kooperativ mit der Universität Hamburg durchgeführt.

Prof. Dr. Jürgen Belle befasst sich derzeit in erste Linie mit der Nutzung von Faserstoffen aus Altpapier für unterschiedliche Papier- und Kartonsorten, der Faserstoffmahlung und dem Einfluss der Wechselwirkungen von Inhaltstoffen des Prozesswassers auf die Papierqualität.

 

Ralph Dittmann (WKS)

Markt, Entwicklung, Herausforderungen und Nachhaltigkeit von Flyern, Beilagen und Broschüren

Market, Development, Challenges, and Sustainability of Flyers and Brochures

Gedruckte Werbung: Jeder kennt sie. Viele reden über sie. Einige wollen sie verbieten. Ist Werbung mit Papier wirklich wirksam und nachhaltig?

Printed advertising: everyone knows it. Many talk about it. Some want to ban it. Is paper advertising really effective and sustainable?

 

„Im Lebensmittelhandel ist der gedruckte Prospekt mit einem Werbebudget-Anteil von gut 50 Prozent Leitmedium im Mediamix. 70 Prozent der befragten Marketingverantwortlichen des Lebensmittelhandels halten den Prospekt auch künftig für unverzichtbar, weil er effektiv ist, eine große Reichweite hat und ein umfangreiches Produktangebot auf einen Blick präsentieren kann.“
(EHI-Institut 2021)

Dr.-Ing. Ralph Dittmann

Geschäftsführer
WKS Druckholding GmbH
Industriestraße 3
41849 Wassenberg


„Unsere Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen bedeutet höhere Nachhaltigkeit. Wir benötigen mehr innovative Lösungen; schneller!“

The goal of continuous improvement sparks our ambition and creates new perspectives every day – and our employees are with us every step of the way’.

ODiWiP – Optimierung durch Digitalisierung des Wertstoffkreislaufs in der Papierindustrie​

ODiWiP – Optimisation through digitalisation of the value cycle in the paper industry

Detlef Eichhorn (Consultingtalents)

Consultingtalents als Verbundkoordinator führt gemeinsam mit den Projektpartnern LEIPA Group, Fraunhofer Institut Dresden (IVV-DD), Universität Siegen (IPEM), und Tomra Sorting seit 2021 das Projekt „ODiWiP“ durch. „ODiWiP“ steht dabei für „Optimierung durch Digitalisierung des Wertstoffkreislaufs in der Papierindustrie“, basierend auf dem Einsatz modernster KI-Tools. Das Projekt ist Teil der FONA-Initiative (Forschung für Nachhaltigkeit) des Bundesministeriums für Forschung und Bildung.​

Ziel des Projekts ist die Optimierung durch Digitalisierung und KI Nutzung im Papierwertschöpfungskreislauf – dies gilt von der Sammlung und Sortierung des Altpapiers über den Transport zur Papierfabrik bis hin zur Aufbereitung und eigentlichen Papierproduktion und der Versandlogistik. Diese Zielsetzung wird eine noch umweltfreundlichere Papierproduktion ermöglichen und steht ganz im Sinne einer durchgängigen Kreislaufwirtschaft.​

Beim Industriepartner wird der Prototyp eines selbstlernenden digitalen Assistenzsystems mit KI gestützter Prognose entwickelt. Weitere Vorteile dieser Optimierung sind die Sicherung von Arbeitsplätzen für die Zukunft und verbesserte Arbeitsbedingungen durch die unterstützenden Systeme und Software. ​

Neben den beteiligten Parteien werden die Ergebnisse der Branche allgemein zugänglich sein. Consultingtalents und IVV-DD entwickeln Softwarelösungen zur individuellen sowie unternehmensübergreifenden Nutzung.​

Detlef Eichhorn

Diplom-Wirtschaftsingenieur
Vorstand und Co-Founder der Consultingtalents AG

Seit mehr als20 Jahren tätig in der Papierindustrie mit Fokus auf die Optimierung der Geschäftsprozesse und IT Anwendungen.  Nach Stationen in nationalen und internationalen IT-Unternehmen 2015 Gründung der Consultingtalents AG.

Heute mit einem kleinen leidenschaftlichen Team aus Beratern und Softwareentwicklern im Einsatz für die Digitalisierung im Wertstoffkreislauf Papier.

 

Wie erfolgreich lenkt CITEO das Recycling?

How Successfully Does CITEO Steer Recycling?

Magali Frontero (Ecophyse)

 

Magali Frontero

Geschäftsführerin und Gründerin von Ecophyse
CEO and Founder of Ecophyse

Magali Frontero war nach ihrem deutsch-französichen Doppelabschluss 1998 in verschiedenen Unternehmen der Recyclingbranche in Deutschland und Frankreich tätig und hat sich auf die Vermaktung von Altpapier auf dem europäischen Markt spezialisiert.

2006 gründet sie die Firma Ecophyse, die heute mit 27 000 vermarkteten Tonnen monatlich die erste selbständige französische Handelsfirma ist. Ecophyse versorgt französiche sowie auch historische deutsche Kunden mit der gesamten Produktpalette an Altpapier (von Mischpapier über Kaufhaus, Deinking und Illustrierte, aber auch mittlere und bessere Sorten) und kümmert sich ebenfalls um die Vermaktung des Altpapiers der Paprec Group auf dem deutschen Markt.

Durch ihr breites Fachwissen ist Magali Frontero heute ebenfalls gefragte Beraterin in Recyclingfragen und hat mit der 2016 eigens gegründeten Marke HappyLoop innovative Behälter zur verbesserten Mülltrennung auf dem französchen Markt initiiert.

Seit 2020 ist Magali Frontero Vizepräsidentin der französischen Entsorgungsvereinigung Federec.

Magali Frontero worked in various companies in the recycling industry in Germany and France after her double French-German degree in 1998 and specialised in the marketing of paper for recycling on the European market.

In 2006, she founded Ecophyse, which is now the first independent French trading company with 27 000 tonnes marketed per month. Ecophyse supplies French as well as historic German customers with the entire range of recovered paper products (from mixed paper to department stores‘, deinking and magazines, but also medium and better grades) and also handles the marketing of Paprec Group’s recovered paper on the German market.

Thanks to her broad expertise, Magali Frontero is now also a sought-after consultant on recycling issues and has initiated innovative containers for improved waste separation on the French market with the HappyLoop brand, which was specially founded in 2016.

Since 2020, Magali Frontero has been vice-president of the French waste management association Federec.

Verpackungen aus weißen Fasern – ein Rohstoff für Deinker?

White fibre-based packaging – Suitable raw material for deinking mills?

Peter Hengesbach (Stora Enso)

 

Peter Hengesbach

Product End of Life Compliance Manager, Recyclability

Peter Hengesbach arbeitet seit mehr als 15 Jahren bei Stora Enso mit dem Bereich Recycling. In der Paper Division waren es anfangs Fragen rund um das Thema Altpapier und Deinking und die Herstellung möglichst recyclingfreundlicher Druckprodukte.

Seit 2021 unterstützt er im Sustainability Team der Division Packaging Materials Kunden, Produktentwickler und die Produktionsstandorte bei der Prüfung und der Verbesserung der Recyclingfähigkeit von faserbasierten Verpackungsprodukten. Zu seine Aufgaben gehört auch die aktive Mitarbeit und Zusammenarbeit mit Verbänden um die Erfassung, die Sortierung und das Recycling von faserbasierten Verpackungen weiterzuentwickeln.

Anne-Katrin Klar (Essity)

Tork PaperCircle – der Kreislauf für Papierhandtücher schließt sich

Der Tork PaperCircle ist ein einzigartiger, preisgekrönter, kreislauforientierter Service, der Abfälle in neue Ressourcen umwandelt und gleichzeitig die Kohlenstoffemissionen für Papierhandtücher reduziert. Er bezieht viele Akteure entlang der Recycling-Wertschöpfungskette ein und baut auf einer starken Partnerschaft auf. So schafft der Tork PaperCircle für alle beteiligten Akteure einen Mehrwert.

Essitys Dienstleistungen erfüllen die Anforderungen und Erwartungen der Gesellschaft und des Gesetzgebers und leisten einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, indem sie das Geschäft anders gestalten. Der Service wird von mehr als 130 Kunden in 10 verschiedenen Märkten genutzt.

Tork PaperCircle – closing the loop for paper hand towels

Tork PaperCircle is a unique, award-winning, circular service that turns waste into new resources while reducing carbon emissions for paper hand towels. It involves many actors along the recycling value chain. It builds on a strong partnership and we know that it generates value for all actors involved.

By doing business differently Essity services meet demands and expectations of society and legislation as a strong contribution to circular economy. The service is used by more than 130 customers in 10 different markets.

Dipl.-Ing. Anne-Katrin Klar

Von 1984 bis 1989 studierte Anne-Katrin Klar Papieringenierwesen an der Technischen Universität Dresden. Nach dem Studium arbeitete sie viele Jahre in verschiendenen Positionen der Produktion und Technologie anProjekten im Werk Kostheim der Essity Operations Mainz-Kostheim GmbH (früher PWA, 1996 SCA, 2016 Essity).

Seit 2018 gehört sie zur Essity Europe Recycled Fiber Procurement Organisation und ist hier verantwortlich für Qualitätsthemen im Bereich Recycled Fiber ebenso für die Koordination der Faserstoffversorgung des Werks Kostheim. Sie arbeitet seit vielen Jahren als aktives Mitglied in verschiedenen Arbeitsgruppen der INGEDE.

Anne-Katrin Klar studied paper engineering at the Technical University of Dresden from 1984 to 1989. After her studies, she worked for many years in various positions in production and technology on projects at the Kostheim plant of Essity Operations Mainz-Kostheim GmbH (formerly PWA, 1996 SCA, 2016 Essity).

Since 2018, she has been part of the Essity Europe Recycled Fiber Procurement Organisation and is responsible for quality issues in the area of recycled fibre as well as for the coordination of fibre supply at the Kostheim plant. She has been an active member of various INGEDE working groups for many years.

Warum gehen den Deinkern die weißen Rezyklingfasern aus 
der Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Kreislaufwirtschaft

Thomas Krauthauf (UPM)

Der Einsatz von Recyclingfasern in grafischen Produkten und die Anstrengungen aller Partner der Wertschöpfungskette zur Produktion rezyklierbarer Produkte ist seit Jahrzehnten ein Musterbeispiel verantwortungsbewusster und nachhaltiger Kreislaufwirtschaft. Dabei haben es die Rahmenbedingungen gerade in den letzten 10 Jahren Deinkern alles andere als einfach gemacht. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Verfügbarkeit grafischer Altpapiere.  Der Verbrauch und damit die Verfügbarkeit grafischer Produkte nimmt seit vielen Jahren kontinuierlich ab, gleichzeitig werden weiße Recyclingfasern zunehmend nicht nur in grafischen Produkten genutzt, sondern auch in nicht grafischen, weißen Papier- und Verpackungssegmenten, in Tissue sowie in technischen Spezialpapieren genutzt.  Im Jahr 2021 entstanden durch diese Entwicklung in Verbindung mit der raschen Erholung nach dem ersten Corona Jahr massive Versorgungsengpässe grafischer Altpapiere. Die sich daraus entwickelnden Stillstände bei Herstellern grafischer Recycling-Papieren trugen nicht unwesentlich zu Papierknappheit bei Druckereien bei.

Der Grund für den Versorgungsengpass lag und liegt nicht in der unzureichenden Sammlung gebrauchter grafischer Produkte. Das Downcycling weißer grafischer Produkte in braune Verpackungsprodukte insbesondere aus der Sammlung in privaten Haushalten ist dafür verantwortlich. Diese Entwicklung wäre nicht notwendig, wenn in einigen Europäischen Ländern, allen voran Deutschland etwas mehr Wert auf saubere Trennung der Sekundärrohstoffströme gelegt werden würde. Der Vortrag zeigt auf, was geändert werden müsste, um die Rückgewinnung weißer Fasern zu verbessern und die Verfügbarkeit weißer Rezyklingprodukte auch in Zukunft zu sichern.

Why are deinkers running out of white recycled fibers –
the way to more sustainability in the circular economy

The use of recycled fibers in graphic products and the efforts of all partners in the value chain to produce recyclable products has been a prime example of responsible and sustainable circular economy for decades. The framework conditions, especially in the last 10 years, have made it anything but easy for Deinkers. An essential point is the availability of graphic recovered paper. The consumption and thus the availability of graphic products has been falling continuously for many years. At the same time, white recycled fibers are increasingly being used not only in graphic products, but also in non-graphic white paper and packaging segments, in tissue and in technical specialty papers. In 2021, this development in connection with the rapid recovery after the first Corona year resulted in massive supply restrictions for Deinking grades. The resulting standstills at mills using recycled fiber contributed to the paper shortage at printers.

The reason for the supply bottleneck was and is not the insufficient collection of used graphic products. The downcycling of white graphic products into brown packaging products, especially from collection in private households, is responsible for this. This development would not be necessary if some European countries, above all Germany, placed a little more value on clean separation of the secondary raw material flows. The presentation will show what needs to be changed in order to improve the recovery of white fibers and to ensure the availability of white recycled products in the future.

Dr. Thomas Krauthauf

Thomas Krauthauf studierte und promovierte von 1990 bis 2000 an den Technischen Universitäten Darmstadt und Graz. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Produktions- und Management Funktionen bei UPM in Ettringen und Schongau. 2016 bis 2018 leitete er innerhalb von UPM Communication Papers ein globales Programm zur Einsparung von variablen Kosten. Seit 2019 ist er als VP RCP und CEWS Sourcing und Operations verantwortlich für Einkauf und Supply Chain von Altpapier global und Holz in Zentraleuropa. Er ist seit 2016 im Vorstand der INGEDE und übernimmt dort die Aufgabe des Vorsitzenden.

Thomas Krauthauf studied, worked and received his PhD from 1990 until 2000 at the Technical Universities of Darmstadt and Graz. He then worked in various production and management positions at UPM in Ettringen and Schongau. From 2016 to 2018 he led a global variable cost savings program within UPM Communication Papers. Since 2019, as VP RCP and CEWS Sourcing and Operations, he has been responsible for purchasing and the supply chain for recovered paper globally and wood in Central Europe. He has been on the INGEDE Board since 2016 and assumes the role of Chairman.

Arne Krolle (INGEDE)

Mehr Erlös und weniger Retouren: Zertifizierung von Sortieranlagen

More revenue and fewer returns: Certification of sorting plants

Die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Sortieranlagen und der Papierherstellern kann durch eine neutrale Bewertung qualifiziert werden. Die Einhaltung der DIN EN 643 und der INGEDE-Methoden sichern gleichbleibende Qualität. Eine Zertifizierung der Prozesse reduziert den Arbeitsaufwand in der Wareneingangskontrolle und ermöglicht den gezielten Einsatz definierter Qualitäten. 

Die Bewertung von Sortierungen ermöglicht moderne Sortiertechniken und ermöglicht einen Vergleich von nationaler und internationaler Wertstoffqualität. Die Ausweitung der Ressourcen recycelter Fasern kann innerhalb der EU und auch in der Verwertung von weiteren Sortierströmen die Engpässe der verfügbaren Fasern verbessern.

Eine Zertifizierung auf der Basis bestehender Erkenntnisse und aktueller Forschung ergibt eine wirtschaftliche Optimierung für beide Partner in der Wertschöpfungskette.

Arne Krolle

Dr. techn. Arne Krolle

Papieringenieur mit umfangreicher Erfahrung im Bereich Papiererzeugung
Schwerpunkt Portfoliomanagement, Prozessoptimierung und Produkt­entwicklung in den Bereichen Faltschachtelkarton, grafisches Papier und Spezialpapier.

Umsetzung von Digitalisierung in Prozessentwicklung im Bereich von
Papierherstellung und Papierverarbeitung unter Einbeziehung von integriertem Qualitätsmanagement

Zertifizierter Gutachter für die Bereiche Papierherstellung und Papierverarbeitung

Experienced paper engineer for paper production with focus on portfolio Management, product development and process optimization. Specialized for Folding boxboard, graphic paper and special paper production.

Long record for digitalization in process development including integrated management systems for paper production and paper converting.

Certificated expert whitness for paper manufacturing and paper converting

 

Studie zur getrennten Sammlung und zu EPR-Systemen

Survey on separate collection and EPR schemes

Ulrich Leberle (CEPI)

Cepi fördert die Sammlung von Papier und Pappe getrennt von anderen Wertstoffen und Restmüll. EPR-Systeme gelten als vielversprechendes Instrument zur Verbesserung der Kreislaufführung in der europäischen Wirtschaft. Cepi hat den Stand der getrennten Sammlung in den Mitglied­staaten und die wichtigsten Parameter ihrer EPR-Systeme untersucht. Ulrich Leberle wird die wichtigsten Ergebnisse dieser Umfrage vorstellen.

Cepi is promoting the collection of paper and board separate from other recyclables and residual waste. EPR schemes are seen as a promising tool to increase the circularity of the European economy. Cepi has surveyed the status of separate collection in the Member States and key parameters of their EPR schemes. Ulrich Leberle will present the main results of this survey.

Ulrich Leberle

Raw Materials Director
Confederation of European Paper Industries
Brussels 

Almut Reichart (UBA)

Aktuelle Ergebnisse aus den Ökobilanzen für Kopier- und Hygienepapiere

Latest life cycle assessment results for copying and sanitary paper

Dipl.-Ing. Almut Reichart

Frau Almut Reichart, geboren 1977, studierte Technischen Umweltschutz an der TU Berlin. Ihren Abschluss als Diplom Ingenieurin für Technischen Umweltschutz mit dem Schwerpunkt Wasserreinhaltung erwarb sie 2004. Seit 18 Jahren arbeitet Almut Reichart als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Umweltbundesamt im Fachgebiet III 2.1 Branchenübergreifende Angelegenheiten, Chemische Industrie und Feuerungsanlagen; und ist dort zuständig für produktions- und produktintegrierten Umweltschutz in der Papier- und Zellstoffherstellung.

Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in der Koordinierung der nationalen Arbeitsgruppe und Leitung der deutschen Delegation zur Revision des BVT Merkblattes Papier- und Zellstoffherstellung, sowie anschließend in der Umsetzung der BVT-Schlussfolgerungen in die untergesetzlichen Regelwerke z. B. die Anhänge 19, 28 der AbwV, oder der TA-Luft. Weitere Aufgaben sind die Begutachtung von Projekten für das Umweltinnovationsprogramm des BMUV, Emissionsberichterstattung für internationale Berichtspflichten (IPCC, UN-ECE, IED), die Erarbeitung der fachlichen Kriterien nationaler und europäischer Umweltzeichen für Papierprodukte und Beratung des Umweltministeriums zu Schadstofffragen im Altpapierkreislauf. Derzeitige Schwerpunkte der Arbeiten sind Projektbegutachtungen im Rahmen des Dekarbonisierungsförderprogramm des BMWK, die Koordinierung eines Forschungsvorhabens zu Mikroverunreinigungen aus industriellen Abwässern, die kontinuierliche Erarbeitung der Vergabegrundlagen für den Blauen Engel unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus den neuen Ökobilanzen für Kopierpapier und Hygienepapier sowie die Begleitung der Weiterentwicklung der AGRAPA-Selbstverpflichtung.

Victor Reutenauer (Fotonower)

Kamerabasierte Qualitätserkennung

Fotonower hat ein Jahr lang in einer französischen Sortieranlage gearbeitet. Sie gewährte Zugang zu 250 manuellen gravimetrischen Inspektionen, und Fotonower verfügte über eine Kamera und die hauseigene KI-Software, die rund 800.000 Fotos von PfR-Material sammelte und alle 15 Minuten eine Charakterisierung lieferte.

Fresh and breathtaking: Camera-based quality detection

Fotonower has been working for one year in a French sorting centre. They gave access to 250 manual gravimetric inspections, and Fotonower had a camera and their in-house AI software following which collected around 800,000 photos of PfR material providing a characterisation every 15 minutes.

Victor Reutenauer

Victor Reutenauer is the head of Fotonower, a computer Vision and edge-computing (AIOT) company that presents itself as the next leader in quality inspection to enhance trust in the industry of recycling, from consumer to consumer.

Previously he defended a PhD in Stochastic Algorithm, achieving its transition from financial market to IA for the industry. He has published scientific article and give lectures regularly in different Universities in Master and Bachelor degrees.

Philipp Stolper (Fogra)

Mineralölfreie Druckfarben – Aktueller Stand der Forschung

Seit 2016 arbeitet die Fogra in einem vom Bundesumweltamt geförderten Projekt an der Markteinführung von mineralölfreien Coldset-Farben. Ziel des Forschungsprojekts war es, zwei Farbserien so weit zu entwickeln, dass ihr dauerhafter Einsatz in Druckereien möglich ist. Dies sollte durch drei­monatige Praxisversuche nachgewiesen werden. Neben der Anwendbarkeit lag ein Schwerpunkt auf der Deinkbarkeit der Produkte sowie auf der Analyse der Mineralölgehalte nach der BfR-Methode. Die neu entwickelten Druckfarben wurden in der Druckmaschine der Frankfurter Societäts-Druckerei eingesetzt, so wurde die Funktionalität nur auf einem Coldset-Maschinentyp getestet.

Erste Druckversuche auf der Coldset-Maschine begannen 2018, seitdem wurde die Deinkbarkeit durch Anwendung der INGEDE 11-Methode auf Druckmuster aus der Coldset-Maschine überwacht. Im Jahr 2020 waren die Druckfarben bereit, in einem Langzeitversuch für 3 Monate eingesetzt zu werden. Während dieser Zeit wurde die Deinkbarkeit regelmäßig überprüft. Zusätzlich konnten identische Druckmuster mit den konventionellen Farben eines Farbherstellers hergestellt werden. Für diese Deinkbarkeitstests wurden zwei Papiersorten verwendet, eine mit 50 % DIP und eine, die aus 100 % DIP bestand. So war es möglich, die Deinking-Eigenschaften der mineralölfreien Druckfarben mit denen der konventionellen, mineralölbasierenden Druckfarben zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Deinkbarkeit von mineralölfreien Coldset-Farben noch nicht vollständig gelöst ist und weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Die detaillierte Auswertung der Deinkingtests wird in diesem Vortrag von zwei verschiedenen Druckfarbenherstellern vorgestellt.

Mineral oil free inks – State of actual research

Since 2016, Fogra has been working on a project funded by the German Bundesumweltamt to introduce mineral oil free Coldset inks to the market. The aim of the research project was to develop two ink series to such an extent that their permanent use in printing plants would be possible. This was to be demonstrated through three-month practical trials. In addition to the applicability, a focus was put on the deinkability of the products as well as on the analysis of mineral oil contents according to the BfR method. The newly developed inks were applied in the press of the Frankfurter Societäts-Druckerei, like this the functionality was tested on one type of Coldset press only.

First printing trials on the coldset press started in 2018 and ever since the deinkability was monitored by applying the INGEDE 11 method to print samples from the Coldset press. In 2020 the inks were ready to be used in a long-term-trial for 3 month. During this time, the deinkability was regularly checked. In addition, it was possible to produce identical print samples using the conventional inks of one of the ink manufacturer. Two types of papers were used for these deinkability tests, on containing 50% DIP and one consisting of 100 % DIP. Like this, it was possible to compare the deinking properties of the mineral oil free inks to the conventional, mineral oil based inks. The results show that the deinkability of mineral oil free Coldset inks is not jet completely solved and there will have to be more efforts to achieve this goal. Detailed evaluation of the deinking tests will be presented in this lecture of two different ink manufacturers.

Dr. Philipp Stolper

After studying medicine and chemistry at the University of Ulm, Philipp Stolper graduated in analytical environmental Chemistry. During his PhD-Thesis he focussed on the combination of classical analytical methods and bioanalysis at the Technische Universität München. Since 2008, he is member of the department of Materials & Environment at Fogra that he took over in 2019. During his time at Fogra, he focussed on the UV printing techniques and mineral oil free inks.

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Herausforderungen beim Betrieb von Sortieranlagen aus Sicht eines Betreibers

Detlef Thom (ROWE)

Die Gegebenheiten des Altpapiermarktes ändern sich rasend schnell. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Anforderungen an einen Altpapiersortierer mittel- bis langfristig gestellt werden. Neben diesen Fragen der Veränderungen spielt auch die Investitionssicherheit eine nicht unwesentliche Rolle.

People read fewer newspapers and need more packaging: Will deinkers run out of raw material soon?

The mixture of kerbside collected material will not return to the status “Quo ante Corona”.

The conditions of the recovered paper market are changing rapidly. In view of this, the question arises as to what demands will be placed on a recovered paper sorter in the medium to long term. Besides these questions of change, investment security also plays a considerable role.

Dipl.-Ing. Detlef Thom

ROWE Gesellschaft für Rohstoffhandel,
Wertstoffrecycling Entsorgung mbH
Duisburger Str. 120
90451 Nürnberg


Dipl. Ing. Bergbau/Aufbereitung

Geschäftsführer der Holding der Hofmann-Gruppe Büchenbach

Geschäftsführer der ROWE-Gruppe

Tätig in der Entsorgungswirtschaft seit über 30 Jahren

  • in Mittelständischen Unternehmen bis zu börsennotiertem Konzern
  • als Betriebsleiter bis zum Geschäftsführer

in Deutschland und im Ausland

Dennis Voß, Steinbeis Papier

INGEDE-Untersuchungen zur Deinkbarkeit von Prospekten und Broschüren

In den vergangenen Jahren beobachten immer mehr INGEDE-Mitglieder Veränderungen in der Performance der Deinkingprozesse: Sinkende Weißgrade und Probleme, die Zielwerte nach der Aufbereitung überhaupt zu erreichen.

Da dies in verschiedenen Unternehmen auftritt, kann ein einzelnes Prozessproblem ausgeschlossen werden. Es muss mit dem verfügbaren Rohstoff Altpapier zusammenhängen.

Beobachtungen zeigen, dass in den normalen Deinking-Mischungen und Haushaltssammlungen anteilig zunehmend Werbeprospekte und Broschüren zu finden sind. Diese sind oftmals vollflächig farbig bedruckt, auf dünnem Papier – viel Farbe auf wenig Fasern.

Um festzustellen, ob sich die Deinkbarkeit von Prospekten und Broschüren in den letzten Jahren geändert hat, und ob die Probleme in den Deinkinganlagen u. U. auf diese Änderungen zurückzuführen sind, untersuchte die INGEDE gezielt ausgewählte Broschüren, um mögliche Einflussfaktoren definiert zu variieren. Die Deinkingergebnisse aus dieser Untersuchung werden dargestellt und diskutiert.

INGEDE studies on the deinkability of brochures and flyers

In recent years, more and more INGEDE members have observed changes in the performance of deinking processes: Decreasing white grades and problems to even reach the target values after reprocessing.

As this occurs in different companies, a single process problem can be excluded. It must be related to the available raw material, recovered paper.

Observations show that in the normal deinking mixes and household collections there is an increasing proportion of advertising leaflets and brochures. These are often printed in full colour, on thin paper – a lot of ink on little fibre.

In order to determine whether the deinkability of flyers and brochures has changed in recent years, and whether the problems in the deinking plants can possibly be attributed to these changes, INGEDE examined specifically selected flyers in order to vary possible influencing factors in a defined way. The deinking results from this investigation are presented and discussed.

Dr.-Ing. Dennis Voß

Steinbeis Papier GmbH
Stadtstraße 20
25348 Glückstadt


Nach dem Papieringenieurs-Studium und Promotion über ein Thema der Altpapieraufbereitung in Darmstadt folgten Positionen in der Technologie und Faserstofferzeugung in verschiedenen Papierfabriken der Schweiz. Der aktuelle Schwerpunkt liegt auf der Produktion von Recyclingpapieren als Produktionsleiter der PM4 in Glückstadt.

Mitglied im Vorstand der INGEDE e. V. sowie Leiter der Arbeitsgruppe Rezyklierbarkeit