Keine krebserzeugenden Amine beim Bleichen von Altpapier gefunden
INGEDE-Untersuchung widerlegt Greenpeace
Pressemitteilung 1/1997
Beim Papierrecycling werden entgegen einer Behauptung von Greenpeace-Mitarbeiter Manfred Krautter keine krebserzeugenden aromatischen Amine gebildet. In einem Rundfunkinterview hatte Krautter im vergangenen Jahr behauptet, die in gelber Druckfarbe verwendeten Farbträger (Pigmente) wandelten sich bei beim Bleichen im Zuge des Recyclings von Altpapier teilweise in aromatische Amine um.
Krautter stützte sich bei dieser Behauptung auf eine Studie des Hamburger EPEA-Umweltinstituts, die im Auftrag von Greenpeace erstellt, jedoch bisher nicht veröffentlicht wurde. Der Verdacht von Krautter lautete, dass „man auf diese Weise unkontrolliert … wir schätzen etwa 600 Tonnen pro Jahr dieser krebserzeugenden Stoffe in die Umwelt entläßt“*.
Bei umfangreichen Untersuchungen, die daraufhin von der INGEDE gemeinsam mit dem Verband der Druckfarbenindustrie und dem VCI**-Fachausschuss Farbstoffe und organische Pigmente in Auftrag gegeben wurden, stellte sich heraus, dass in der Praxis weder die von Greenpeace erwartete Reaktion zu aromatischen Aminen stattfindet noch relevante Mengen dieser Stoffe im Altpapier vorkommen.
Rückfragen bei Greenpeace ergaben, dass es nach wie vor keine Untersuchung gibt, die die ursprüngliche Behauptung belegt; es handle sich lediglich um Hochrechnungen aufgrund theoretisch möglicher chemischer Reaktionen.
Die INGEDE ist ein Zusammenschluss führender europäischer Papierhersteller mit dem Ziel, die Verwertung von Altpapier zu fördern und die Rahmenbedingungen für einen erhöhten Altpapiereinsatz zu verbessern.
* den vollständigen Wortlaut des Interviews finden Sie auf einer eigenen Seite – hier klicken
**Verband der Chemischen Industrie
12. September 1997